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Texte „Pablo und anderi Chinderliedergschichte“

Pablo

Ich stoh uf minre Wise ganz elei
di holzig Hütte do isch mis Dihei
ich wälze mich im Schlamm
und ich wüele mich is Stroh
am liebschte han i Öpfel sowieso

Ich bi keis Ross, ich bi kein Hund
bi rosarosig chugelrund
kein Esel und kein Elefant
obwohl i au en Rüssel ha
ich bi kei Chue im Wald
und keis Reh im Stall
kein Biber i sim Biberwasserbou
ich bin e –

Bim Ässe schmatz i gern so lut i cha
ich chratze mich am schiefe Gartehaag
ich grunze, ich bi zfride
mängisch quiek i au vergnüegt
am liebschte han i Öpfel rot und grüen

Ich bi kein Löi, ich bi keis Gnu
ich bi kein Rab, keis Känguru
ich bi kei Chatz und fang kei Muus
lig lieber gmüetli vor em Huus
ich bi keis Krokodil, keis Ross vom Nil
kein Vogel wo am Himmel zieht
kein Biber i sim Biberwasserbou

Ich bi kein Güggel uf em Mischt
und ich bi au kein Tintefisch
ich bi kein brune Bär wo tanzt
ich han en Ringelringelschwanz
ich bi kein Muulwurf i de Erde
möchti nie es Zebra werde
kein Biber i sim Biberwasserbou
ich bin e – Sou

 

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Kuddelmuddel

Kuddelmuddel, Öpfelstrudel
Schluderschluderschnuder uf em Sudel
dideldideldadeldudeldum
mini Pauke, die macht bum

Schnidelwutz und Wudelschnitz
Chribelchribelchrabel, Wunderfitz
widelwidelwadelwudelwei
mini Uhr hät langi Bei

Ridibüll und Rüdisühli
Bullerbullerbü und Sabbermüli
ribelribelrabelribelranz
mini Hose händ en Schranz

Kuddelmuddel, Öpfelstrudel
Schluderschluderschnuder uf em Sudel
dideldideldadeldudeldum
mini Saite mached bum

 

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Buechstabesuppe

E grosses B mit ere Taucherbrüle
schwümmt tüf im trüebe Suppesee
doch es isch trurig, es wot nüme
es het so gern es Fischli gseh

E grosses R liit uf em Rugge
und streckt sin Buch i d Luft
ihm sind di ganze Fische schnuppe
es seit "Guet Nacht" und pfust

I minere Buechstabesuppe
sitzt e grüeni Chue
sie lismet gringleti Socke
und pfift es Lied dezue
I minere Buechstabesuppe
sitzt e roti Muus
sie winkt mer zue und sie turnet
übers Hüenerhuus

E grosses U schwümmt wien es Boot
und macht sich dünn und lang
do plötzli gsehts en Mocke Brot
es wird em Angscht und Bang

E chlises n seit: "Nimm nunig mich
ich bi doch no vill z chli
ich wett no bitz im Täller si
nimm lieber s grosse I"

I minere Buechstabesuppe
sitzt e grüeni Chue
sie lismet gringleti Socke
und pfift es Lied dezue
I minere Buechstabesuppe
sitzt e roti Muus
sie winkt mer zue und sie turnet
übers Hüenerhuus

E grosses O wird immer ründer
und dick und fett, oh Heimetland
das isch scho bald en Doppelpfünder
und wachst über min Tällerrand

I minere Buechstabesuppe
sitzt e grüeni Chue
sie lismet gringleti Socke
und pfift es Lied dezue
I minere Buechstabesuppe
sitzt e roti Muus
sie winkt mer zue und sie turnet
übers Hüenerhuus
I minere Buechstabesuppe
sitzt en Vogel Struss
ich glaub jetzt doch es isch besser
ich lär die Suppe us...

 

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Alte Bär

Min liebe, guete, alte Bär
det uf em Büechergschtell
dis Fäll isch matt und müed
nur dini Auge lüchted hell

Sie glitzered wie Edelstei
sie funkled wie zwe Stern
du guete alte Bäremaa
ich ha dich jo so gern

Und wänns dunkel isch, schliched mir devo
nimmsch mi eifach a de Hand
und uf weiche Pfote laufed mir –
is Bäreland

Di roti Masche um de Hals
träisch du Johr i, Johr us
ich wett nu wüsse, was du dänksch
was molisch du dir us

Dänksch du a Blueme, Blüete, Böim
an Biswind und an Schnee
dänksch an en dichte Bärewald
mit eme Wasserfall und eme See

Und wänns dunkel isch, schliched mir devo
nimmsch mi eifach a de Hand
und uf weiche Pfote laufed mir –
is Bäreland

Min liebe, guete, alte Bär
det uf em Büechergschtell
dis Fäll isch matt und müed,
nur dini Auge lüchted hell

Sie glitzered wie Edelstei
sie funkled wie zwe Stern
du guete alte Bäremaa
ich ha dich immer no so gern

Und wänns dunkel isch, schliched mir devo
nimmsch mi eifach a de Hand
und uf weiche Pfote laufed mir –
is Bäreland

 

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Hundert Rägetropfe

Hundert chlini Rägetropfe
gheied us em Wulchebuch
gheied zag i mini Locke
wänn is schüttle flügeds us

Hundert dicki Rägetropfe
pöpperled ufs Schnäggehuus
gheied schwär und fett und chlopfed
uf min lingge Fuess

Hey, hey, ihr Rägetropfe
tanzed uf mim Nasespitz
hey, hey, ihr Rägetropfe
und ich tanze mit

Hundert rundi Rägetropfe
gheied us em Wulchebuch
eine chläbt a de Kabuze
ich fangen mit de Zunge uf

Hundert frächi Rägetropfe
liged uf em grüene Gras
rolled i min Hämperchrage
mached mich ganz nass

Hey, hey, ihr Rägetropfe
tanzed uf mim Nasespitz
hey, hey, ihr Rägetropfe
und ich tanze mit

Hundert chlini Rägetropfe
gsehnd en helle Sunnestrahl
de rüeft: „Jetzt isch fertig tropfet!“
holt sie zrugg i d Wulche all

Hundert fini Rägetropfe
reised mit em wite Wind
über Fälder, Flüss und Berge
flüged liecht und still

 

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S Lied vom Rollgümper

Ich gumpe und gumpe
Tag i und Tag us
ich hock uf de Wise
und chläbe am Huus

Ich han es paar Fründe
die sind grad nüd ume
ich warte und warte
und langwil mich nume

Ich känn es Meitli
das sauset wie de Wind
ich känn es Meitli
das rollet ganz, ganz gschwind
ich känn es Meitli
das tanzet und isch froh
wänns dur d Strosse fräst
mit hundert oder so

Ich känn es Meitli
das juchzet überlut
ich känn es Meitli
das lacht sich halb kabutt
ich känn es Meitli
und ich wett so si wie das –

Ich knicke es Zwigli
vom Busch näbedra
ich zwick es paar Beeri
drü, vier mues i ha

Ich nigle und nagle
und baschtle nöd fuul
es Paar schnälli Rollschue
das isch halt scho cool

Ich känn es Meitli
das sauset wie de Wind
ich känn es Meitli
das rollet ganz, ganz gschwind
ich känn es Meitli
das tanzet und isch froh
wänns dur d Strosse fräst
mit hundert oder so

Ich känn es Meitli
das juchzet überlut
ich känn es Meitli
das lacht sich halb kabutt
ich känn es Meitli
und ich wett so si wie das –

drum gump ich nüme, nei, ab hüt
roll ich nur no dur d Stross

 

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Sternechind

Tigg, tigg, tigg, de Wecker tigget
tigget lislig vor sich hi
dur mis Feischter schickt de Mond
die erschte Strahle, dünn und fin
Teddybär und Elefant
sitzed müed am Chüssirand
uf de Decki lit min Hund
macht sich chugelrund

Und ich tröim, ich seigi fäderliecht
und ich schaukle, schaukle mit em Wind
und ich reise zu de Sternechind
chum mit, chum gschwind

Tigg, tigg, tigg, de Wecker tigget
tigget lislig vor sich hi
dusse uf em Ziegeldach
huscht en Chatzemaa verbi
miezet, mauzet überlut
macht en Buggel, faucht und chnurrt
macht en riese Mordsradau
für sini Chatzefrau

Und ich tröim, ich seigi fäderliecht
und ich schaukle, schaukle mit em Wind
und ich reise zu de Sternechind
chum mit, chum gschwind

Tigg, tigg, tigg, de Wecker tigget
tigget lislig vor sich hi
dur mis Feischter schickt jetzt d Sunne
ihri Strahle, dünn und fin
Teddybär und Elefant
sitzed müed am Chüssirand
uf de Decki schloft min Hund
lieb und chugelrund

 

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Elekrokokängupapadar

S Krokodil das wohnt am Nil und das sit mängem Johr
es hät es Muul voll spitzi Zäh und nüd en einzigs Hoor
s Krokodil das hät en Panzer und en lange Schwanz
und hettis au en Rüssel, huhhh
dänn wärs en Krokofant

S Dromedar, das Wüeschteschiff, das fühlt sich wohl im Sand
es schauklet langsam und geduldig dur sis heisse Land
s Dromedar das hät en Höcker, dünni Bei wie Stiel
und hettis au no spitzi Zäh
dänn wärs es Dromedil

De Papagei de sitzt elei ime grosse Baum
er hebt sis Chöpfli schräg und dänkt an en schöne Traum
er lüchtet rot und gäl und blau und er redt sogar
und hett er au en Höcker, huhhh
dänn wärs en Papadar

S Känguru das rüeft: "Juhu, ich bi gar nie elei!"
es treit sis Baby vor em Buch, verusse und dihei
es gumpet mit em übers Land mit sine starche Bei
und hettis Farb und Flügel zwei
dänn wärs en Kängugei

De Elefant de schwänkt sin Rüssel hin und hin und her
er puupet und trumpetet, als wie wänn was er wär
"Keis Eluru, kän Dromefant",
seit er mit ernschtem Gsicht,
"keis Papadil, kän Krokogei
jetzt isch Schluss mit dere Gschicht!"

 

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De Öpfelbaum

De Wind rüttlet lislig a de chline, fine Escht
en Tautropfe glitzeret wien en Edelstei
e halboffni Blüete seit de Sunne guete Tag
en Vogel singt fröhlich i sim Näscht

Und er stoht do
er streckt sich am Morge nochli müed
dänn lächlet er
und schüttlet sich
und er wiegt sich im Wind

Er isch min alte Fründ
er isch min beschte Fründ, de Öpfelbaum
im Garte vor mim Huus
Er isch min sanfte Fründ
er nimmt mich i sin Arm und tröschtet mich
wänn ich mol trurig bin

Im Früehlig do treit er e wisses Blüetechleid
im Summer isch ers wo Schatte git
im Herbscht wirbled Bletter mit em chalte, wilde Wind
im Winter do schneits uf sini Escht

Ja, er stoht do
bi Räge, bi Sunne und bi Schnee
und wänn er lacht
dänn schüttlets en
und er bügt sich im Wind

Er isch min alte Fründ
er isch min beschte Fründ, de Öpfelbaum
im Garte vor mim Huus
Er isch min sanfte Fründ
er nimmt mich i sin Arm und tröschtet mich
wänn ich mol trurig bin

Und wänn er dänn emol go schlofe goht
sing ich mis Lied ganz still – für ihn

 

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De Schnägg

Es chrücht en Schnägg de Stross entlang
er chrücht scho zimli, zimli lang
vo do nach det, vo det nach do
er chrücht und chrücht und chrücht
und blibt nöd stoh

Letzte Strophe:
Es chrücht en Schnägg de Stross entlang
er chrücht scho zimmli, zimmli lang
er chrücht und chrücht und chrücht und chrücht...
und wänn en niemert wäg gnoh hät
chrücht er no hüt

 

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Zugvogel

Vogel uf em Feischterbrätt
dräh dis Chöpfli links und rächts
streck din Buch und schnuf guet i
sing für mich e Melodie

Sing es Lied für mich
sing es Lied für mich
sing es Lied für mich
sing es Lied für mich

Wo chunsch her, wo flügsch du hi
machsch en churze Halt bi mir
picksch mer Brosme vo de Hand
dini Reis isch gwüss no lang

Sing es Lied für mich
sing es Lied für mich
sing es Lied für mich
sing es Lied für mich

Wänn i es paar Flügel het
chäm i mit der, jedi Wett
du vorus, ich hinedri
säg, was chönti schöner si

Sing es Lied für mich
sing es Lied für mich
sing es Lied für mich
sing es Lied für mich

Vogel uf em Feischterbrätt
dräh dis Chöpfli links und rächts
streck din Buch und schnuf guet i
sing für mich e Melodie

 

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Blettertanz

Meitli und Buebe chömed gschwind
dusse blost en ruche Wind
zwirblet die Bletter wild umenand
Meitli und Buebe gänd öi d Hand

Bletter rot und gäl und grüen
zeiged öi, wies tanze tüend
drähed sich liecht im Chreis umenand
Meitli und Buebe gänd öi d Hand

Meitli und Buebe mached mit
hüpfed, tanzed, Schritt für Schritt
juchzed und lached, so lut das er wänd
Meitli und Buebe klatsched i d Händ

Gwaggled hin und gwaggled här
gwaggled wie wänns gwagglig wär
nämed en Gump, so höch das er wänd
Meitli und Buebe klatsched i d Händ

 

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Zauberflocke

D Birkebletter schlofed scho
d Wildgäns ziehnd und irgendwo
schlüft en Igel dur de Haag
schnufet, was er schnufe mag

D Wält isch wider wintergrau
d Strosse, d Dächer, d Wise au
d Wulche sind so voll und schwär
chömed träg und still dethär

D Händsche liged scho parat
d Chappe mit em Böisel dra
d Winterjagge, ja, di alt
git mer warm, s isch schaurig chalt

Zauberflocke chüel und fin
säg, wo sind ihr ali gsi
gäll, wänns dunkel isch veruss
gisch mer au en Flockechuss

 

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Chline Floh

Schlof nu i, min chline Floh
loh de Tag eifach loh goh
lueg zum guete, alte Mond
wo det bi de Sterne wohnt

Dusse uf em Chriesibaum
wartet scho en schöne Traum
vome blaue Schmätterling
tanz mit ihm es goht so ring

Ich cha leider nüd mitcho
sitze eifach nochli do
a dim Bett und sing mis Lied
singes lislig, singes müed

Wider isch en Tag verbi
ich hoffe, s isch en schöne gsi
rueb di us, min chline Schatz
mach jetzt d Auge zue – guet Nacht

 

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